| ||||
Herr _____Hauptmann____________________Uwe ________________Rosen__________ geboren am _____23.07.52_________________________ in ____ STRALSUND__________ leistet in der Bundeswehr Wehrdienst / hat in der Bundeswehr Wehrdienst geleistet vom ___03.07.72___ bis ___30.06.87___. Er war zuletzt vom __01.02.83__ bis _ 30.06.87_/ ist zur Zeit als __Organisator von Staffelfeiern_____ eingesetzt. (Angabe der Dienststellung, militärische Abkürzungen sind verständlich umzusetzen und auszuschreiben) 1. Ausbildungsgang, Lehrgänge, besondere Qualifikation/Berechtigungen/Befähigungsnachweise - Grundausbildung - Vollausbildung - Kraftfahrausbildung - abgebrochenes (?) Praktikum in der Luft- und Raumfahrttechnik 2. Ausgeübte Tätigkeiten/Berufspraxis - Organisator von Staffelfeiern - Aussonderer von Fliegeruhren - Reiseführer auf AMF-Übungen - Checklisten Drucker 3. Bewertung von Führung und LeistungSeine Führung war __ausreichend (7)_______________________________________ In seiner Tätigkeit als __Schwarmführer und Anforderer von Dienstzeugnissen___
| |
| ||||
| ||||
Sehr geehrte Damen und Herren, heute muß ich mich mal ernsthaft beschweren!Ich habe nun fast 15 Jahre treu und ergeben meinen Dienst abgeleistet,nein, mehr noch, ich habe mich wirklich, und dies aus Überzeugung, redlich bemüht, die mir gestellten Aufgaben ansändig zu delegieren. Und jetzt dies. Wie, Sie wissen nicht, was ich meine. Es geht um Ihren Major W. Bandemir aus Niederstetten. Was er sich diesmal geleistet hat, geht entschieden zu weit. Daß er während meiner DIenstzeit immer versucht hat, mir das Leben schwer zu machen, kann ich noch nachsehen, weil er nie verwinden konnte, daß ich besser bin als er. Aber jetzt versucht er aus niederen Beweggründen, mir meine internationale Zivilkarriere zu verbauen. Das mir ausgestellte Dienstzeugnis spricht eine deutliche Sprache. Mit meiner Beschwerde möchte ich erreichen, daß die beiden für mich und meine Laufbahn wichtigsten Lehrgänge in mein Dienstzeugnis aufgenommen werden. Es handelt sich um
|
Rubrik Berufspraxis meine Trainer- und Betreuerfunktion bei vielen internationalen Fußballvergleichskämpfen erwähnt und besonders hervorgehoben wird. Ich hoffe sehr, daß dieser Vorfall das Faß endlich zum Überlaufen bringt, denn dieser Major kann ja wohl jetzt nicht mehr Chef bleiben. Der ist höchstens noch als Kommandeur oder Spieß oder so zu gebrauchen. Sollten Sie, Herr Major, diese Beschwerde zu Gesicht bekommen, so rufe ich Ihnen zu: So nicht, Herr Major! Liebe Bundeswehr, ich hoffe, daß ich recht bald eine Nachricht erhalte und verbleibe mit freundlichen Grüßen
P.S. Um Mißverständnissen vorzubeugen, diese Beschwerde ist fristgerecht eingelegt, weil ich sogar mehr als eine Nacht darüber geschlafen habe!
|
| ||||||||
Betr.: Beschwerde des Hptm Uwe Rosen vom 25.06.87
Der Rosen, Uwe , der mir ja einige Zeit angehörte (und der bei AMF-Übungen morgens im Zelt immer lautstark randalierte, so daß der Rest der Truppe niemals in der Lage war, sich entsprechend der an sie gestellten Anforderungen durch Ruhen vorzubereiten), also, dieser Hauptmann Rosen hatte niemals auch nur die geringste Neigung, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Somit kann es auch nicht überraschen, daß er gegen ein mit großem Wohlwollen erstelltes Dienstzeugnis, das im Vergleich mit seiner eigentlich gezeigten Leistung ausgesprochen schmeichelhaft und von den tatsächlichen Gegebenheiten meilenweit entfernt ist, auch noch beschwert. Diese Fehleinschätzung seiner eigenen Person führt zu einer krassen - beinahe schon schizophren zu nennenden - Tatsachenaufzählung in seiner Beschwerde. Anstatt froh und glücklich zu sein, überhaupt noch so vorteilhaft bezeugnist worden zu sein, sehe ich mich nun leider gezwungen, die Karten offen auf den Tisch zu legen - ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen. Schwerpunkt seiner Arbeit war - von gelegentlichen orgastischen Lustflügen einmal abgesehen, eindeutig auf dem Gebiet der persönlichen Erholung und Erbauung. Diese, als freizeitorientierte Schonhaltung wohl am besten umrissene Einstellung führte dazu, daß er außer für gelegentliche sportliche Veranstaltungen (abendliches Stemmen im Zelt - Sangeswettbewerbe - Brettspiele) lediglich für den Freizeitbereich zu interessieren war.
Daß er schließlich auch noch eine erholsame Schlafpause einlegen mußte, um genügend geistige Kraft zu sammeln, um die Beschwerde zu Papier zu bringen, zeigt meiner Ansicht nach deutlich das geistige Dilemma des Reserverosen. Im übrigen bitte ich, in Zukunft von solchen kleingeistigen Ergüssen nur noch am Rande belästigt zu werden und dies dem Hptm Dingenskirchen auch - was zugegebenermaßen schwer sein wird - zu vermitteln.
(B a n d e m i r) |
| |||||||||||
BESCHWERDEBESCHEID Ich weise Ihre Beschwerde vom 25.06.87 energisch zurück. Ihre Beschwerde ging rechtzeitig bei FlgAbt 301 ein, über die Form sollten wir uns allerdings noch einmal unterhalten. Eine Wiedergabe Ihrer Beschwerdepunkte unterbleibt aus Gründen des guten Geschmacks. Die Beschwerde ist noch z u l ä s s i g, aber vollkommen u n b e g r ü n d e t. Das Dienstzeugnis wurde, wie meine Ermittlungen ergaben, nach bestem Wissen und Gewissen wahrheitsgetreu erstellt und ist nicht, wie Ihr Staffelkapitän sogar meint, zu vorteilhaft ausgefallen. Ich bin daher sicher, daß Sie mit den Ihnen attestierten Leistungen, auch im zivilen Alltag schnell Fuß fassen und Ihre neuen Vorgesetzten immer wieder in Erstaunen versetzen werden.
Bauer
Rechtsbehelfsbelehrung Sollten Sie es tatsächlich wagen gegen diesen Bescheid innerhalb von 14 Tagen Beschwerde einzulegen, so können Sie dies bei dem Regimentskommandeur Heeresfliegerregiment 30 in Niederstetten. Besser ist es allerdings, die Beschwerde bei Ihrem nächsten Disziplinar- vorgesetzten einzulegen, da dieser auch mal wieder lachen will. Die Frist ist nur gewahrt, wenn die Beschwerde bei der zuständigen Stelle zeitgerecht eingeht. Die Beschwerde kann schriftlich (können Sie schreiben ?) oder mündlich zur Niederschrift eingelegt werden.
|